Kekulé erwartet im Spätsommer verbesserte Impfstoffe
Kekulé erwartet im Spätsommer verbesserte Impfstoffe - Gemischtes in Halle (Saale)
Ob es am Ende aber auf einen Impfstoff gegen alle Varianten hinauslaufe, sei noch offen, fügte der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle hinzu. Theoretisch sei jedenfalls "ein Universalimpfstoff gegen alle Varianten des Pandemievirus Sars-CoV-2" durchaus vorstellbar, sagte Kekulé. Denn das Virus mutiere nicht "beliebig in alle Richtungen", sondern versuche, sich permanent hin zu einem optimalen Zustand zu verändern. "Es wäre denkbar, diese optimale Konfiguration mit Hilfe von Computerprogrammen vorherzusagen und einen Impfstoff zu entwickeln, der genau dagegen wirkt. Man würde das Virus sozusagen am Endpunkt seiner Entwicklung bereits erwarten. Ein solcher Impfstoff, der aus technischen Gründen am ehesten auf mRNA-Basis herstellbar wäre, könnte dann die Universalwaffe gegen das neue Virus sein", so Kekulé. Zugleich sagte Kekulé, dass er Astrazeneca und andere Vektorimpfstoffe für Impfstoffe zweiter Klasse hält. "Das muss man wohl so feststellen", sagte der Epidemiologe. "Aber auch mit einem zweitklassigen Impfstoff kann man sich ausreichend schützen, genauso wie man nicht nur in der ersten Klasse der Bahn ans Ziel kommt", fügte er hinzu. Die Welt könne froh sein, dass es die Vektorimpfstoffe gebe, zumindest solange die mRNA-Impfstoffe noch nicht ausreichend verfügbar seien. Er selbst übrigens würde sich durchaus mit Astrazeneca oder einem anderen Vektorimpfstoff wie Sputnik V impfen lassen, so Kekulé. "Ich bin 62 und männlich. Ich würde das machen. Bei Sputnik gibt es allerdings bislang keine Daten. Ich hätte mich auch gleich zu Anfang mit der chinesischen Geheimwaffe von Sinovac impfen lassen. Das ist ein Totimpfstoff, dessen Wirkprinzip seit der Pocken-Impfung des 18. Jahrhunderts tausendfach erprobt ist. Das Zeug wirkt womöglich nicht richtig, kann aber zumindest auch nicht schaden."
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