Bericht: Telekom schaltet De-Mail ab
Bericht: Telekom schaltet De-Mail ab - Wirtschaft in Bonn
Die Bundesregierung hatte De-Mail seit 2011 mit einem eigenen De-Mail-Gesetz eingeführt. Das neue staatlich angeschobene Mail-System sollte einen "sicheren, vertraulichen und nachweisbaren Geschäftsverkehr für jedermann im Internet sicherstellen". Neben der Telekom bietet auch die United Internet AG und die Mentana Claimsoft GmbH den Dienst an. De-Mail konnte sich am Markt nie durchsetzen, obwohl sie für Privatnutzer kostenlos ist und zeitweise stark beworben wurde. Weder die Anbieter noch das Bundesinnenministerium kommunizierten konkrete Nutzerzahlen. Auf einer gemeinsamen Informationswebsite ist von "mehr als einer Million" Teilnehmenden die Rede. Telekom-Chef Tim Höttges hatte De-Mail bereits Anfang des Jahres als "toten Gaul" und "überkompliziert" bezeichnet. Die Entscheidung, den Dienst abzuschalten, fiel offenbar in diesem Sommer mit Blick auf den im kommenden Jahr auslaufenden Rahmenvertrag mit dem Bundesinnenministerium. Der Ausstieg der Telekom muss nicht das endgültige aus für den Dienst bedeuten. Hinter den Kulissen gab es Verhandlungen mit der United Internet AG über eine mögliche Übernahme des eigenen Kundenstamms. Man sei im Gespräch und prüfe Optionen, den bisherigen Telekom-Kunden Angebote für eine "unterbrechungsfreie Fortführung ihrer De-Mail-Konten zu machen", sagte der Geschäftsführer von WEB.DE und GMX, Jan Oetjen, dem "Spiegel". Wichtig dafür seien allerdings "die weitere staatliche Unterstützung sowie die Ausweitung der Nutzung".
Schreibe einen Kommentar