Bundeswehr-Pilot sah Flugzeugkollision als größte Gefahr in Kabul
Bundeswehr-Pilot sah Flugzeugkollision als größte Gefahr in Kabul - Gemischtes in Wunstorf
Gerade am Flughafen hätten die Besatzungen der A400M-Transportmaschinen ungewohnte Situationen vorgefunden. "Man darf sich die Abläufe nicht so vorstellen wie auf dem Flughafen hier in Wunstorf oder in Hannover." Teile des Flughafens waren zerstört. "Dort sitzt auch niemand mehr auf dem Tower." Eine Abdeckung mit Radar gab es den Angaben des Piloten zufolge auch nicht mehr. "Die Besatzungen machen per Funk ihre Angaben: Wo bin ich? Wann bin ich wo? Wo fliege ich hin? So wird das koordiniert. Die US-Amerikaner hatten notdürftig die Kontrolle übernommen. Die Leute am Boden sehen die Maschine erst, wenn sie kommt." Es sei vorgesehen gewesen, den Aufenthalt am Boden maximal auf eine halbe Stunde zu begrenzen, um Platz für die nächsten Flieger zu machen. Über dem Flughafen von Kabul sei viel los gewesen. Er und die Besatzung gehörten auch zu jenen, die an dem Tag, als Terroristen Anschläge am Flughafen verübten, die letzten deutschen Soldaten aus dem Land fliegen sollten. Im Anflug hätten sie bemerkt, dass etwas nicht stimmt, ohne genau zu wissen, was passiert war. "Da sind schon die Krankenwagen über die Rollbahn gefahren. Wir haben uns gefragt: Was machen die denn da? Wir sind dann einmal durchgestartet, sonst wären wir auf denen gelandet." Der Beladevorgang nach der Landung musste vorzeitig abgebrochen werden. "Plötzlich kam über alle Frequenzen der Funkspruch: `Evacuate, evacuate! Airfield under attack!` Die Soldaten, die unsere Maschinen sichern, sind auch hektisch geworden und haben gesagt: `Wir müssen hier weg, wir müssen hier weg!`", sagte der Pilot der SZ.
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