Rettungsliste des Auswärtigen Amtes für Afghanen in der Kritik
Rettungsliste des Auswärtigen Amtes für Afghanen in der Kritik - Politik in Berlin/Kabul
Nach Angaben von Amnesty International hatte man bis dahin nur bedrohte Menschenrechtsaktivisten aus Kabul für die Liste gemeldet, weil diese einen kurzen Weg zum Flughafen hatten. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" sagte, man habe nur 157 Namen rechtzeitig gemeldet, für knapp 100 sei der Termin, von dem man nichts gewusst habe, verpasst worden. Grundsätzlich gilt die sogenannte Menschenrechtsliste des Auswärtigen Amts seit dem Stichtag als geschlossen. Allerdings hat das Ministerium nach Intervention von Bundestagsabgeordneten und Hilfsorganisationen informell mehrere Dutzend weitere Namen hinzugefügt. Wie die Berechtigten mit ihren rund 6.000 Angehörigen nach Deutschland kommen sollen, ist noch unklar. Die Grenzen zum benachbarten Pakistan sind für Afghanen ohne Reisepass neuerdings geschlossen. Eigens dafür hinterlegte Verbalnoten des Auswärtigen Amts werden von den Pakistanern nicht mehr akzeptiert. Allerdings sind deutsche Diplomaten zuversichtlich, in den nächsten Wochen selbst Charterflüge aus Kabul organisieren zu können. Insgesamt geht es um rund 25.000 Personen. Sie alle auszufliegen, wird nach Einschätzung aus dem Auswärtigen Amt gleichwohl Monate dauern.
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