Wirtschaftsweise für Reform des Ehegattensplittings
Wirtschaftsweise für Reform des Ehegattensplittings - Politik in Berlin
Ganz abschaffen könne man das Ehegattensplitting aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht. Die derzeitige Regelung könne aber zu Altersarmut führen, warnte Schnitzer. Das Ehegattensplitting führe dazu, dass viele Frauen in Teilzeit oder in Minijobs arbeiten würden. Dabei müssten nach Ansicht der Münchener Wirtschaftsprofessorin Frauen stärker eingebunden werden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Auch sprach sich Schnitzer dafür aus, mehr Menschen durch Aus- und Weiterbildung für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren und die Einwanderung von Fachkräften aus dem Ausland weiter zu erleichtern. Einem höheren Mindestlohn von 12 Euro, wie ihn eine sich abzeichnende Ampel-Koalition in ihr Sondierungspapier geschrieben hat, steht Schnitzer offen gegenüber. "Bei Dienstleistungen - wie Friseuren - gibt es wenige negative Effekte, stattdessen steigen dafür die Preise für diese Leistungen. Bei Branchen mit handelbaren Gütern führt dies dazu, dass die Unternehmen produktiver werden müssen - was diese meistens auch schaffen", sagte Schnitzer. Hinsichtlich einer möglichen Hartz-IV-Reform warb die Wirtschaftsweise dafür, das Prinzip des Förderns und Forderns zu erhalten und die Fördersätze zu erhöhen.
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