Weltbank fordert von reichen Ländern Schuldenerlass
Weltbank fordert von reichen Ländern Schuldenerlass - Politik in Washington
"Der Anleihemarkt, auf dem sich Länder wie die Vereinigten Staaten finanzieren, ist schließlich nicht grenzenlos". Malpass attackierte auch die Geldpolitik der Zentralbanken in Industrienationen. Die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank und die japanische Notenbank hätten sich praktisch vom Bankensektor Geld geliehen, indem sie auf die Bankreserven zurückgriffen.
Damit hätten sie überwiegend Staatsanleihen gekauft im Rahmen der Quantitative-Easing-Programme. "Das Geld wäre vielleicht sonst als Kredit kleinen Firmen oder Entwicklungsländern zu Gute gekommen", sagte Malpass. "Diese Politik hilft Unternehmen und Personen, die ohnehin schon hohe Einkommen erzielen."
Der Weltbankpräsident fürchtet eine humanitäre Katastrophe, wenn arme Länder nicht durch einen Schuldenschnitt von ihrer Schuldenlast befreit würden. Bisherige Entschuldungsinitiativen seien enttäuschend. Weder hätten private noch alle öffentlichen Kreditgeber mitgewirkt.
Das sei unfair. Malpass wies darauf hin, dass die ärmsten Länder mehr Geld für Schuldendienste an überwiegend reiche Kreditgeber leisteten als sie an Hilfe von der Weltbank bekämen. Sie leisteten Schuldendienste, statt das Geld für die Gesundheit und Ernährung ihrer Bürger auszugeben.
"Meine große Sorge ist, dass Menschen verarmen, hungern, sich fehlernähren und fliehen."
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