NRW-Innenminister gegen unabhängige Polizeistudie
NRW-Innenminister gegen unabhängige Polizeistudie - Politik in Düsseldorf
Nach dem Tod eines Jugendlichen bei einem Polizeieinsatz hatten am Dienstagabend rund 200 Menschen in Dortmund gegen Polizeigewalt demonstriert. Ein 16-Jähriger war zuvor durch Polizeikugeln in der Nähe einer Jugendhilfeeinrichtung gestorben. In der bundesweiten Studie der Deutschen Hochschule der Polizei steht der Berufsalltag der Beamten im Mittelpunkt.
"Sie soll die verschiedenen Tätigkeitsbereiche und unterschiedlichen Phasen der Berufslaufbahn besonders untersuchen", so Reul. "Die Bandbreite des Forschungsprojektes umfasst sowohl die Motivation, Einstellungen und Werte aller Polizeibediensteten sowie deren Wandel im Verlauf des Berufslebens, aber auch alltägliche Belastungen", sagte der CDU-Politiker. "Wir erwarten von dieser breit angelegten und fundierten Studie, wichtige Erkenntnisse zu erlangen, um die demokratische Resilienz der Bediensteten der Polizei weiter zu stärken."
Die NRW-Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hatte zuletzt eine Überprüfung zumindest judenfeindlicher Klischees bei der Polizei gefordert. Sie halte es für "angemessen, dass die Länder mit Blick auf antisemitische Stereotype bei den Sicherheitsbehörden eine unabhängige Studie in Auftrag geben", sagte sie der Zeitung. Auch bei der Polizei würden antisemitische Aussagen und Taten "häufiger nicht erkannt oder entsprechend gewichtet".
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