Regierungssprecher nach Abbas-Eklat in der Kritik
Regierungssprecher nach Abbas-Eklat in der Kritik - Politik in Berlin
Hebestreit nenne sich Journalist und Kommunikationsmanager, so die FDP-Politikerin, "er hätte unter allen Umständen die Konferenz weiterlaufen lassen müssen". Weiter sagte Strack-Zimmermann: "Er hat seinem Chef und der Bundesrepublik damit einen Bärendienst erwiesen und die Frage muss gestellt werden, ob er der richtige Mann an seinem Platz ist."
Abbas hatte Israel am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz in Berlin einen vielfachen Holocaust an den Palästinensern vorgeworfen. "Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen", sagte er und fügte hinzu: "50 Massaker, 50 Holocausts." Scholz hatte erst nachträglich die Äußerungen scharf zurückgewiesen, Regierungssprecher Hebestreit hatte die Pressekonferenz im Kanzleramt direkt nach der Äußerung von Abbas beendet.
Für den Vorfall erntete Scholz auch Kritik vom Zentralrat der Juden. "Das war ohne Frage ein Fehler", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster dem "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe) mit Blick darauf, dass Scholz Abbas nicht direkt widersprochen und ihm danach sogar noch die Hand gegeben hatte. Er hätte sich vom Bundeskanzler eine "klarere Haltung" gewünscht.
Der Leugnung oder Verharmlosung der Schoah müssten alle jeder Zeit energisch entgegentreten. "Egal, ob es sich um einen Präsidenten oder einem Sitznachbar im Bus handelt", so Schuster.
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