Bund der Vertriebenen kritisiert polnische Reparationsforderungen
Bund der Vertriebenen kritisiert polnische Reparationsforderungen - Politik in Berlin
Fabritius fügte hinzu: "Wenn man eine ehrliche Debatte zu dem Thema führen wollen würde, dann müsste man auch den Verlust von über 100.000 Quadratkilometern Land in den ehemaligen deutschen Ostgebiete unter anderem in Schlesien, Ostpreußen und Pommern ins Feld führen, wie auch das Schicksal von fast zehn Millionen deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen am Ende des Krieges." Aus Sicht des BdV, der als Dachorganisation 20 Landsmannschaften und 16 Landesverbände mit über einer Million Mitgliedern vertritt, ist die Haltung der Bundesregierung in dieser Sache "völlig korrekt". Berlin steht auf dem Standpunkt, dass mit dem 1990 abgeschlossenen 2+4-Vertrag zwischen der BRD, der DDR und den Siegermächten UdSSR, USA, Großbritannien und Frankreich alle Reparationsforderungen erledigt sind. "Der polnischen Seite geht es hier ganz offensichtlich nicht um eine sachliche Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern um antideutsche Reflexe im Vorfeld der Parlamentswahlen im kommenden Jahr." Zudem sei es interessant, dass Polen keinerlei Rückforderungen an Russland, Weißrussland und die Ukraine stelle, an die Polen ja im Zuge der Grenzneuziehungen in Folge des Zweiten Weltkrieges selbst auch beträchtliche Territorien verloren habe, sagte der BdV-Präsident. "Wir halten das ganze Thema 77 Jahre nach Kriegsende für völlig irrelevant und nur dazu angetan, neue Ressentiments zu schüren."
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