Nur wenige russische Deserteure bekommen Asyl in Deutschland
Nur wenige russische Deserteure bekommen Asyl in Deutschland - Politik in Berlin
Bei rund 1.100 Anträgen sei aufgrund der Dublin-Regelung ein anderer EU-Mitgliedsstaat für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig. Das Bamf beobachte und analysiere die Situation in den Herkunftsländern laufend, teilte das Ministerium mit. Zuletzt sei die Entscheidungspraxis in Hinsicht auf die Lage in Russland in diesem Monat überarbeitet worden.
Die fluchtpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Clara Bünger, kritisierte die Entscheidungspraxis des Bamf: "Die Ampel ist zwar gut darin, sich Menschenrechte auf die Fahnen zu schreiben und wohlklingende Versprechen zu machen. An der Umsetzung hapert es dann aber", sagte Bünger dem RND. "Besonders bitter ist zum Beispiel der unzureichende Schutz von russischen Kriegsdienstverweigern, den Scholz noch vollmundig angekündigt hatte." Bünger sagte weiter: "Gemessen an Hunderttausenden Russen, die auf der Flucht sind, weil sie sich nicht an dem völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine beteiligen wollen, sind 90 gewährte Schutzstatus eine grotesk niedrige Zahl."
Die Bundesregierung müsse das Bamf anweisen, russischen Kriegsdienstverweigerern unkompliziert Schutz zu gewähren, "und sie muss in Absprache mit anderen EU-Staaten humanitäre Visa zur Verfügung stellen, um diese Menschen nicht im Stich zu lassen".
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