Kritik an Lindners Plänen für höheren Kinderfreibetrag
Kritik an Lindners Plänen für höheren Kinderfreibetrag - Politik in Berlin
"Weigert sich die FDP, das Kindergeld entsprechend zu erhöhen, wäre das ein klarer Verstoß gegen den Koalitionsvertrag." Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch argumentiert ähnlich: "Das Kindergeld muss parallel zum Kinderfreibetrag steigen, das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Nur den Kinderfreibetrag steigen zu lassen, würde bedeuten, dass es für Kinder von Spitzenverdienern 23 Euro mehr im Monat gäbe, für Kinder aus der Mittelschicht gäbe es nichts", sagte Audretsch der "Welt". Kinder von Polizistinnen, von Pflegekräften oder Fabrikarbeitern dürften nicht weniger bekommen als Kinder von Managern oder Vorstandschefs. "Die Anhebung des Kindergeldes ist eine wichtige Errungenschaft der Ampel. Jetzt müssen Kinderfreibetrag und Kindergeld fair im Gleichlauf steigen." Die FDP-Bundestagsfraktion stellt sich hinter Lindner.
"Im vergangenen Jahr ist die größte Kindergelderhöhung in der Geschichte der Bundesrepublik wirksam geworden. Das war auch richtig, um Familien schnell und unbürokratisch bei der Bewältigung der Inflation zu unterstützen. Jetzt muss diese Erhöhung aber auch im Steuerrecht abgebildet werden", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr.
Es seien schließlich die Steuerzahler, die die Forderungen nach "immer mehr und höheren Leistungen" finanzieren müssten. Diese gelte es zu entlasten, so Dürr.
Die AfD-Fraktion stützt Lindners Pläne, verlangt aber umfassendere Änderungen.
"Steuersenkungen werden von uns immer unterstützt, aber der Vorschlag von Minister Lindner bleibt hinter den Erwartungen zurück", erklärte der finanzpolitische Sprecher Kay Gottschalk. Seine Fraktion fordere "eine umfassende Reform mit deutlicher Vereinfachung des gesamten Steuersystems". Die geplante Anpassung sei nur ein "kleiner Teil einer notwendigen Überarbeitung für ein effizienteres und gerechteres Steuersystem", so Gottschalk.
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