Ökonomen nehmen Ungleichheitsforscher Piketty in Schutz
Ökonomen nehmen Ungleichheitsforscher Piketty in Schutz - Wirtschaft in Kiel
"Piketty ging mit seinen Quellen unachtsam um", sagte der kanadische Ungleichheitsforscher Vincent Geloso: "Wenn man die Fehler summiert, kann man die Forschungsergebnisse für den Zeitraum vor 1960 wegwerfen." Zwar gebe es Möglichkeiten, die Datenlage zur Verteilung der Einkommen weiter zu verbessern, sagte Judith Niehues vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, insgesamt aber wisse die Forschung heute mehr als je zuvor über die Einkommensungleichheit. Gerade deshalb fielen Unstimmigkeiten schneller und stärker auf als früher. "Wir wissen inzwischen so viel, dass wir viel exakter benennen können, was wir noch nicht wissen", so Niehues. Trotz des Streits über eine Zunahme der Ungleichheit sind sich Wissenschaftler grundsätzlich einig, dass eine kleine Gruppe von Milliardären einen Großteil des globalen Reichtums besitzt.
"Piketty behauptet, wir würden die Ungleichheit leugnen", sagte Geloso. "Aber davon war doch nie die Rede."
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