Amtsärzte fordern besseren Schutz der Trinkwasserversorgung
Amtsärzte fordern besseren Schutz der Trinkwasserversorgung - Politik in Berlin
Als ein mögliches Gefährdungsszenario nannte Böhm einen Angriff auf das Grundwasser, etwa eine Vergiftung im Bereich eines Trinkwasserschutzgebiets. Denkbar sei auch ein Angriff, bei dem Versorgungsleitungen zerstört würden. Sollte auch das Stromnetz ausfallen, könne es passieren, dass die Abwasseraufbereitung zusammenbreche.
"Wenn die Klärwerke nicht mehr arbeiten können, laufen sie über. Es dauert zwar lange, bis Schadstoffe über den Boden in die Grundwasseradern gelangen, aber es ist ein Risiko." Das Notbrunnenkonzept sei so ausgelegt, dass jeder Bürger pro Tag 15 Liter zur Verfügung haben solle. Einige Bundesländer seien sehr gut für den Krisenfall aufgestellt, es gebe aber auch Länder, in denen viele Brunnen überhaupt nicht betriebsfähig seien.
"Oft ist in der Bevölkerung nicht einmal bekannt, wo die Notbrunnen sind", kritisierte Böhm. Es sei jetzt wichtig, die Instandhaltung und vor allem den Ausbau der Notbrunnen schnell voranzutreiben. "Es darf nicht passieren, dass ausgerechnet bei der Krisenvorsorge gespart wird." <P>Wenn Bund, Länder und Kommunen erst aufwachten, wenn der Ernstfall eingetreten ist, sei es zu spät, so Böhm.
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