Zahl der Gewalttaten an Kindern steigt in NRW drastisch
Zahl der Gewalttaten an Kindern steigt in NRW drastisch - Gemischtes in Düsseldorf
Insgesamt waren den Angaben zufolge Jungen mit 13.885 Opferfällen etwas häufiger betroffen als Mädchen (12.552). Den größten Anteil hatten sogenannte Rohheitsdelikte wie Raub oder Körperverletzung. Hier wurden 12.381 Jungen zu Opfern und 7.185 Mädchen.
17 Kinder wurden 2023 durch Straftaten tödlich verletzt, ein Jahr zuvor waren es elf. Die Tatsache, dass die Zahlen bei den Tötungsdelikten in den vergangenen fünf Jahren jeweils im niedrigen zweistelligen Bereich lagen (zwischen elf und 25), sei jedoch nur ein schwacher Trost, betonte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Jedes tödlich verletzte Kind trifft mich emotional besonders. Um es deutlich zu sagen: Der Schutz der Kinder ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe." Eingerechnet sind in der polizeilichen Statistik auch die "Straftaten gegen die persönliche Freiheit". Darunter fallen Entführung, Geiselnahme oder Kinderhandel, die aber nur einen geringen Anteil hatten.
Von sexuellem Missbrauch waren 5.342 Mädchen betroffen und 1461 Jungen. Mit einer wissenschaftlichen Studie will Reul das Thema aufarbeiten und analysieren lassen. "Kluge Köpfe haben schon erste Erklärungsansätze geliefert, wieso die Zahl tatverdächtiger Kinder und Jugendliche so rasant steigt", sagte Reul. Das könne möglicherweise auch die gestiegenen Opferzahlen erklären. <P>Die Landesregierung wolle es aber "möglichst genau wissen".
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