Wirtschaftsverbände drängen auf Reform der Bonpflicht
Wirtschaftsverbände drängen auf Reform der Bonpflicht - Politik in Berlin
"Für zwei Brötchen oder eine Eiskugel braucht es keinen Bon, dafür muss es eine bessere Lösung geben. Punkt", sagte dessen Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem "Tagesspiegel". Hartges geht der Vorstoß zur Nachbesserung des Bürokratieentlastungsgesetzes aber ebenfalls nicht weit genug. "Wir brauchen einen sofortigen Stopp aller neuen Belastungen", sagte Hartges.
Gastronomen würden inzwischen 14 Stunden in der Woche mit Bürokratie statt mit den Gästen verbringen. Der Mittelstandsverband BVMW reagierte ebenfalls erleichtert auf den Vorstoß zur Bonpflicht: "Ja, mit zwei Ausrufezeichen. Die Einführung der Kassenbonpflicht auch bei Kleinstbeträgen geht Geschäftsleuten und Kunden gleichermaßen auf die Nerven, ohne einen erkennbaren Mehrwert zu erzielen", sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Christoph Ahlhaus. "Bagatellgrenzen von zehn Euro oder besser 20 Euro einzuführen, ist aus Sicht des Mittelstandes überfällig."
Allerdings bleibe der Bürokratieabbau in Deutschland Stückwerk und viel zu zaghaft, sagte Ahlhaus. Der SPD-Abgeordnete Esra Limbacher hatte vergangene Woche im "Tagesspiegel" Vorschläge zu Nachbesserungen am Bürokratieentlastungsgesetz IV von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) gemacht. Limbacher hatte angeregt, über eine Bagatellgrenze von zehn Euro bei der Kassenbonpflicht nachzudenken. Außerdem solle Kindergeld künftig antragsfrei ausgezahlt und Anträge beim Elterngeld vereinfacht werden. <P>Gerade für kleinere Unternehmen soll zudem das deutsche Beauftragtenwesen entschlackt werden. Das Gesetz soll voraussichtlich ab dieser Woche im Bundestag behandelt werden.
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