Reallöhne im ersten Quartal kräftig gestiegen
Reallöhne im ersten Quartal kräftig gestiegen - Wirtschaft in Wiesbaden
Im Zeitraum vom vierten Quartal 2021 bis zum ersten Quartal 2023 hatten die Beschäftigten durchgängig Reallohnverluste zu verzeichnen. Die Nominallöhne in Deutschland waren im ersten Quartal um 6,4 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das war der zweithöchste Nominallohnanstieg gegenüber einem Vorjahresquartal seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um 2,5 Prozent. Die starke Steigerung der Nominallöhne und die im Vergleich schwächere Inflationsentwicklung führten zum Reallohnwachstum im ersten Quartal 2024.
Dazu trugen auch die Auszahlungen von Inflationsausgleichsprämien bei. Die steuer- und abgabenfreie Prämie kann bis zu 3.000 Euro betragen und ist eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber, die noch bis Ende 2024 ausgezahlt werden kann. Auch die beschlossenen Lohnsteigerungen und Einmalzahlungen sowie Inflationsausgleichsprämien in Tarifverträgen, die im ersten Quartal 2024 an viele Beschäftigte ausgezahlt wurden, sind maßgeblich für den Reallohnanstieg. Überdurchschnittliche Verdienststeigerungen sind in den Wirtschaftsabschnitten "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung" (+9,1 Prozent) und "Erziehung und Unterricht" (+8,0 Prozent) festzustellen, wo die große Mehrheit der Beschäftigten nach einem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) entlohnt wird. Betrachtet man die Vollzeitbeschäftigten nach ihrer Verdienstgrößenklasse, hatte das Fünftel mit den geringsten Verdiensten (erstes Quintil) mit einem durchschnittlichen Nominallohnwachstum von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum im ersten Quartal 2024 die stärksten Verdienststeigerungen.
Die Verdienste der Vollzeitkräfte insgesamt stiegen um 6,5 Prozent und damit nur leicht stärker als die Nominallöhne in der Gesamtwirtschaft. Für das oberste Fünftel mit den höchsten Verdiensten unter den Vollzeitbeschäftigten (fünftes Quintil) blieb der Nominallohnanstieg mit +5,7 Prozent etwas hinter der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zurück.
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