Historiker Winkler pocht auf Aufarbeitung von Russland-Politik
Historiker Winkler pocht auf Aufarbeitung von Russland-Politik - Politik in Berlin
Es gebe Äußerungen, die diametral dem widersprächen, was man von Gerhard Schröder hören könne, aber in Sachen Energieversorgung habe sie daraus überhaupt keine Konsequenzen gezogen. Im Gegenteil, nach der Annexion der Krim sei noch der Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auf den Weg gebracht worden.
"Das war eine strategische Fehlentscheidung." Der Autor des Werks "Der lange Weg nach Westen" sagte, auch der amtierende Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe nie die russlandpolitischen Illusionen von Gerhard Schröder geteilt. Aber er habe bis zuletzt, auch noch in der Frühphase seiner Kanzlerschaft, die Pipeline Nord Stream 2 als rein privatwirtschaftliches Projekt bezeichnet - in Kontinuität zu seiner Vorgängerin. "Da kam die Umkehr dann doch sehr spät, nämlich erst nach dem Beginn der offenen russischen Aggression gegen die Ukraine am 24. Februar 2022. Dabei hat die Zeitenwende eigentlich deutlich früher begonnen, nämlich im Jahre 2014 mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und dem Beginn des hybriden Krieges im Donbass", so Winkler.
2014 sei bereits die eigentliche Zäsur gewesen.
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