Bericht: Bund sparte seit 2008 rund 146 Milliarden Euro Zinsausgaben
Bericht: Bund sparte seit 2008 rund 146 Milliarden Euro Zinsausgaben - Wirtschaft in Berlin
Besonders groß war die Ersparnis im vergangenen Jahr. In seinem Finanzbericht 2012 hatte das Bundesfinanzministerium für den Schuldendienst im Jahr 2016 noch Ausgaben von 41,2 Milliarden Euro veranschlagt. "Nach Abschluss des Haushaltsjahres wurden für das Jahr 17,5 Milliarden Euro ausgewiesen", heißt es laut "Handelsblatt" in dem Schreiben des Finanzministeriums. Damit hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) allein 2016 gegenüber seiner ursprünglichen Planung 23,7 Milliarden Euro Zinsen gespart. Die Zahlen zeigen, welche Spielräume im Bundeshaushalt durch die Niedrigzinsen entstanden sind. Auf der derzeit stattfindenden Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) steht Deutschland wegen seines hohen Leistungsbilanzüberschusses in der Kritik. Der IWF, die USA und andere Staaten drängen die Bundesregierung dazu, ihre Staatsausgaben zu erhöhen. "Während in Teilen Europas seit Jahren die Krise herrscht, hat Deutschland mächtig profitiert. Diese ökonomische und soziale Spaltung gefährdet unser Europa", sagte auch Sven-Christian Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. "Eine neue Bundesregierung muss ab dem Herbst mehr Geld für den EU-Haushalt und Zukunftsinvestitionen bereitstellen und so Europa aus der Krise helfen", fordert Kindler.
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