Diakonie-Präsident lobt Aktionen gegen AfD-Parteitag in Köln
Diakonie-Präsident lobt Aktionen gegen AfD-Parteitag in Köln - Politik in Köln
Er beobachte, dass die "Gesellschaft eine sehr saturierte Gesellschaft" sei, sagte Lilie weiter. "Ich meine auch, dass es mehr Aktivitäten für die Demokratie braucht." Dazu passe auch das aktuelle Jahresthema der Diakonie unter dem Motto "Wir sind Nachbarn. Alle". Die Angst vor Überfremdung sei zwar "verständlich", sagte Lilie, der seit 2014 Präsident der Diakonie Deutschland ist. Doch auch die Globalisierung sei ein wichtiger Faktor, so Lilie. "Es geht nicht allein um die Angst, die eigene Identität zu verlieren, die sich durch die Globalisierung, die Digitalisierung und Migration mit einer beeindruckenden Schnelligkeit ändert. Damit sind viele Menschen überfordert", sagte er. Diese Menschen dürfe man "nicht allein und sich selbst überlassen", zudem sollte man sie "auch nicht sofort in eine extrem rechte Ecke stellen", forderte er. Nötig sei vielmehr, "ihnen zuerst zuhören und dann in einen durchaus strittigen Diskurs" zu gehen, betonte Lilie. Um den Populisten etwas entgegenzusetzen und Diskussionen anzuregen, setze er auf den "Dialog mit Menschen", sagte Lilie. "Ich mache viele Vor-Ort-Besuche, ich besuche Mitarbeiter, ich spreche mit Klienten, ich spreche mit Geflüchteten, ich spreche mit Bürgern, ich diskutiere mit ihnen über diese Fragen. Diese Face-to-Face-Begegnung vor Ort ist durch nichts zu ersetzen." Außerdem dürfe "man die neuen Medien nicht denen überlassen, die in einem abgeschotteten Raum versuchen, ihre beschränkte Weltsicht zu pflegen und weiterzugeben", forderte er.
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