FDP-Chef Lindner nennt Bedingungen für Regierungsbeteiligung
FDP-Chef Lindner nennt Bedingungen für Regierungsbeteiligung - Politik in Berlin
Er fürchte allerdings, dass es nach der Bundestagswahl "mit hoher Wahrscheinlichkeit" wieder eine Große Koalition geben werde, sagte Lindner. Mit der Union habe die FDP im Vergleich zur SPD zwar die größeren Übereinstimmungen. "Die Unterschiede gegenüber der Merkel-CDU sind aber so groß, dass es bei einer schwarz-gelben Mehrheit nicht automatisch auf eine Koalition hinausläuft." Bundeskanzlerin Angela Merkel warf der FDP-Chef "Verehrung des Status quo" und mangelnden Willen zur Veränderung vor. Den Deutschen attestierte Lindner "ein Identitätsproblem, das dann zu Integrationsproblemen führt". Lindner kritisierte auch die "Laschheit" gegenüber dem türkischen Präsidenten Erdogan. Auf die Frage, ob der türkischstämmige Fußballer Mesut Özil vor Spielen der Nationalmannschaft die deutsche Hymne mitsingen solle, antwortete Lindner: "Ja." Er würde auch nicht mehr Urlaub in der Türkei machen, sollte dort die Todesstrafe eingeführt werden. Skeptisch äußerte sich der FDP-Politiker auch zur doppelten Staatsangehörigkeit. "Unsere Zuwanderungspolitik benötigt eine Generalinventur", sagte Lindner dem Magazin. "Wer bleibt, den müssen wir uns aussuchen. Da sollte das Ziel der Integration viel stärker die deutsche Staatsangehörigkeit sein." Zwei Pässe sollten nur neu Eingewanderte besitzen dürfen, die "glasklare Anforderungen" erfüllen. "Aber in der dritten Generation kann sich das nicht mehr vererben."
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