Deutsche Wirtschaft beurteilt Trumps Steuerpläne skeptisch
Deutsche Wirtschaft beurteilt Trumps Steuerpläne skeptisch - Wirtschaft in Berlin
"Das wäre auch für Unternehmen in Deutschland eine gravierende Belastung. Eine selektive Benachteiligung ausländischer Unternehmen widerspräche den Grundsätzen des internationalen Steuerrechts." Ein fairer Wettbewerb erfordere, alle Unternehmen gleich zu behandeln. Ähnlich äußerte sich der Finanzvorstand des Sportartikelherstellers Puma, Michael Lämmermann. "Generell begrüßen wir Steuersenkungen, da diese normalerweise Spielraum für weitere Investitionen in einem Land ermöglichen. Allerdings sieht die Gesetzesänderung in den USA zwar eine Senkung der Einkommensteuersätze vor, jedoch zu Lasten einer Erhöhung des zu versteuernden Einkommens", sagte Lämmermann dem Nachrichtenmagazin. "Die steuerliche Abzugsfähigkeit, insbesondere von aus dem Ausland eingeführten Gütern und Leistungen, soll stark eingeschränkt beziehungsweise gar nicht zum Abzug zugelassen werden. Insofern würden wir den derzeitigen Vorschlag zur US-Steuerreform nicht unterstützen." Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, erklärte im "Focus", die Steuerpläne seien nicht geeignet, um das Wirtschaftswachstum in den USA nachhaltig anzukurbeln: "Trump hat den Energieunternehmen und dem Finanzsektor geholfen, indem er die Regulierung lockerte. Aber mehr Wachstum für die gesamte Volkswirtschaft dürfte allein daran scheitern, dass die Fachkräfte langsam knapp werden." Mit einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent sei die US-Wirtschaft nahe an der Vollbeschäftigung. Er halte die Wachstumserwartungen vieler Anleger daher für übertrieben, mahnte Krämer.
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