Mehrheit der Verbraucher will Musik und Videos europaweit abrufen
Mehrheit der Verbraucher will Musik und Videos europaweit abrufen - Gemischtes in Berlin
"Musik- und Video-Streaming-Angebote gehören inzwischen zum Alltag der Verbraucher", sagte Sebastian Schmidt, Teamleiter der Marktwächter Digitale Welt bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Wer jedoch im Ausland versuche, dort Videos und Musik hochzuladen, scheitere in der Regel an Ländersperren - dem sogenannten Geoblocking. Da die entsprechenden Lizenzrechte der Anbieter für die anderen Länder fehlten erscheine nur der Hinweis "Dieses Video ist in deinem Land leider nicht verfügbar." Geoblocking sei "aktuell für viele Internetnutzer ein Hindernis, digitale Inhalte grenzüberschreitend abzurufen", sagte Schmidt. Die Pläne der EU, die Streamingdienste ab 2018 für kostenpflichtige Angebote vorübergehend - also in Urlaubszeiten und bei Dienstreisen - auch im Ausland zu ermöglichen, kritisieren die Verbraucherschützer jedoch als unzureichend. "Die Verordnung erlaubt nur, dass ich meinen kostenpflichtigen Streamingdienst vorübergehend auch im EU-Ausland nutzen kann. Unbeschwerten Zugang zu Online-Diensten von Fernsehsendern aus dem EU-Ausland wird es weiterhin nicht geben", kritisierte Lina Ehrig, Leiterin Team Digitales und Medien beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Vielmehr sollte die Regelung auch für kostenlose Dienste und dauerhaft gelten. "Für Autos und Arbeitskräfte gilt der freie Binnenmarkt. Bei digitalen Inhalten gilt nach wie vor Kleinstaaterei. Digitale Grenzbäume bleiben weiter aufgestellt."
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