Servicebeschäftigte beklagen Mehrbelastung durch Digitalisierung
Servicebeschäftigte beklagen Mehrbelastung durch Digitalisierung - Wirtschaft in Berlin
Von den befragten Bankangestellten, die stark digital arbeiten, fürchten 60 Prozent, dass neue Technologien ihren Job bald überflüssig machen könnten. Im öffentlichen Dienst oder Handel beklagen Beschäftigte dagegen eher, dass mit Einzug der Digitalisierung ihre Arbeitsleistung stärker kontrolliert wird. Einbezogen wurden in die Auswertung Antworten von 6.555 Beschäftigten des Dienstleistungssektors. 63 Prozent gaben an, dass ihre Arbeit nach eigener Einschätzung in hohem oder sehr hohem Maße digitalisiert ist. Von ihnen wiederum klagt knapp die Hälfte (47 Prozent) über eine gewachsene Belastung durch die neuen Technologien. Schuld ist neben einem erhöhten Arbeitspensum auch die Erwartung, mehrere Aufgaben parallel zu erledigen. Eine Entlastung spüren nur acht Prozent. Auf der anderen Seite berichten 22 Prozent der Befragten von einer verbesserten Work-Life-Balance durch Nutzung digitaler Technologien, nur elf Prozent von einer Verschlechterung. Verdi fordert eine stärkere Mitbestimmung der Beschäftigten beim Einsatz digitaler Technologien. In der Tarifrunde für die Versicherungsbranche hatte die Gewerkschaft gerade versucht, einen "Zukunftstarifvertrag Digitalisierung" durchzusetzen, der unter anderem einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen vorsieht. Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern sind allerdings vor Kurzem gescheitert. Die "Arbeit 4.0" wird auch Thema beim Digitalgipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am kommenden Montag und Dienstag in Ludwigshafen sein.
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