Nahost-Experte Neumann erwartet größere Konflikte um Kurdenfrage
Nahost-Experte Neumann erwartet größere Konflikte um Kurdenfrage - Politik in London
"Das muss man einfach mal eingestehen, dass die PKK vom Westen gefördert, ausgebildet und mit Waffen beliefert wird", sagte Neumann. "Am Ende dieses Konfliktes werden wir eine Situation haben, in der die Kurden im Norden Syriens bis an die Zähne bewaffnet sind und auch das politische Kapital haben, ganz neue Forderungen aufzustellen." Insofern sei die Sorge des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, dass die gelieferten Waffen später gegen die Türkei gerichtet werden könnten, nachvollziehbar. Im Irak müsse zudem sichergestellt werden, dem IS abgenommene Gebiete wie Mossul zu stabilisieren. In diesem Zusammenhang könne man sich "durchaus darüber unterhalten, ob muslimische Truppen, aus Jordanien, der Türkei oder anderen muslimischen Staaten, eine sinnvolle Unterstützung sein könnten". Außerdem müsse Druck auf die irakische Regierung ausgeübt werden, "eine Art von politischem System zu schaffen, in dem sich die Sunniten wiederfinden", forderte Neumann. Die Marginalisierung der Sunniten, die zu den Anfangserfolgen des IS beigetragen habe, bestehe weiter. Die politischen Probleme des Landes seien "absolut nicht gelöst".
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