Sonneborn will gegen Fünf-Prozent-Hürde klagen
Sonneborn will gegen Fünf-Prozent-Hürde klagen - Politik in Berlin
Feiern wollen Sonneborn und seine Mitstreiter auf jeden Fall, auch wenn es nicht für den Bundestag reichen dürfte. "2013 standen wir nur auf einem Drittel der Wahlzettel, aber jetzt treten wir erstmals bundesweit an. In der Landtagswahl in Berlin hatten wir zwei Prozent. Ich denke, ein Prozent dürfte realistisch sein. Die niedersächsischen Schweinebauern ziehen uns natürlich etwas runter. Aber die Kronkorken knallen auf jeden Fall." Die beiden Spitzenkandidaten Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) böten im Wahlkampf viel Langeweile, sagte der Europa-Parlamentarier weiter: "Merkels Entpolitisierung des Politischen ist so umfassend, dass es kaum zu Überraschungen kommen konnte". Bei Schulz frage er sich, so Sonneborn, "warum er Merkel gegenüber nicht zumindest im sogenannten TV-Duell aggressiver aufgetreten ist, warum formuliert er keine politischen Alternativen? Als es mir vor Jahren bei Spiegel TV im Duell mit Matussek mal zu kuschelig geworden ist, hab ich eine halb volle Wasserflasche knapp an seinem Kopf vorbeigeworfen, danach wurde es gleich gehaltvoller". Furcht vor einer Auseinandersetzung mit der AfD, dessen Facebook-Gruppen "Die Partei" vor Kurzem infiltrierte, hat Sonneborn nicht. "Ich grüße meine Kollegin Beatrix von Strolch [sic] im EU-Parlament immer sehr höflich. Das sollte sich auszahlen. Ein Viertel der 25.000 `Partei`-Mitglieder kommt außerdem aus dem Osten, und die `Titanic`-Lesungen sind dort genauso gut besucht wie im Westen." Der Gesetzgeber könnte der Satirepartei allerdings "gefährlich" werden. "Die Bundestagsverwaltung fordert von uns gerade wegen eines kleinen Spaßes - wir haben Geld verkauft, um auf unsinnige Gesetze in der unseriösen Parteienfinanzierung hinzuweisen - Strafgelder in Höhe von lustigen 350.000 Euro", sagte Sonneborn. "Wenn das Gerichtsverfahren am 21. September gegen uns ausgeht, sind wir pleite."
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