FDP-Chef Lindner dämpft Erwartungen an Jamaika
FDP-Chef Lindner dämpft Erwartungen an Jamaika - Politik in Berlin
Politik sei nicht Mathematik. Der FDP-Chef sagte, seine Partei sei "jederzeit gesprächsfähig". Er habe aber Respekt davor, dass CDU und CSU zunächst einen "internen Klärungsprozess" durchlaufen müssten. Auch das Verhandlungsteam der Grünen müsse zunächst intern Vertrauen aufbauen: "Das Verhältnis des linken und des rechten Flügels bei den Grünen ist ja vergleichbar dem Verhältnis von CDU und CSU. Noch im Wahlkampf sprach Herr Kretschmann davon, das grüne Wahlprogramm sei mit der Fixierung auf Elektromobilität `Schwachsinn`. Wenn der realpolitische Teil der Grünen nach der Wahl stärker wird, würde ich das begrüßen", sagte Lindner. Die FDP werde nur in eine Koalition eintreten, "wenn es Trendwenden in der deutschen Politik gibt. Das ist unser Wählerauftrag." Als Beispiele nannte Lindner Veränderungen in der Bildungs- und Wirtschaftspolitik. Die FDP wolle außerdem "ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild auf den Weg bringen. Wir wollen eine vernünftige Energiepolitik und lehnen automatische Finanztransfers in Europa ab." An diesen Zielen werde man nicht rütteln. "Wenn das mit Union und Grünen nicht möglich ist, lassen wir uns in nichts hineinreden, sondern bringen unsere Argumente aus der Opposition vor", sagte Lindner. Der Partei-und Fraktionsvorsitzende kündigte an, auch den Reformprozess der Freien Demokraten weiter voranzutreiben. Der Einzug in den Bundestag sei nur eine Zwischenetappe, "aber die Erneuerung der FDP geht weiter. Wir wollen unsere Programmatik vertiefen, uns personell verbreitern, unsere Strukturen in Ostdeutschland stärken", sagte Lindner. Außerdem wolle er, dass die FDP "insgesamt weiblicher und partizipativer" werde.
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