Ex-Bundespräsident Wulff greift Papst-Kritiker an

Ex-Bundespräsident Wulff greift Papst-Kritiker an - bei Kurznachrichten Plus

Ex-Bundespräsident Wulff greift Papst-Kritiker an - Politik in Berlin

Altbundespräsident Christian Wulff hat Papst Franziskus gegen Kritiker verteidigt. Ihr Stil sei "unangemessen", schreibt Wulff in einem Gastbeitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Zwar hätten konservative Kirchenvertreter das Recht, Fragen an Papst Franziskus zu stellen, doch ihre "Vorwürfe der Häresie, der Irrlehre und der Gefährdung der Seelen der Christen bis zur Ankündigung eines möglichen Schismas, der Spaltung" zeugten von "Halsstarrigkeit", so der Altbundespräsident.

Auch Oskar Lafontaine, Fraktionschef der Linken im Saarland, verteidigte den Papst gegen seine Kritiker. Der Papst habe "den Mut, klarer und direkter als seine Vorgänger die ungerechten Machtverhältnisse" in der Welt zu kritisieren, so Lafontaine in der "Zeit"-Beilage. Franziskus wolle eine arme Kirche, die sich um die Armen kümmere. Es sei anzunehmen, dass diese Haltung der eigentliche Grund für die heftigen Attacken konservativer Katholiken sei. "Wir brauchen einen solchen mutigen Mahner und unermüdlichen Streiter für Frieden in der Welt", schreibt Lafontaine. Der Papst sah sich zuletzt scharfer Kritik von konservativen Katholiken ausgesetzt. Vier Kardinäle hatten in einem Brief Zweifel an der Eindeutigkeit des päpstlichen Schreibens "Amoris laetitia" zum Ausdruck gebracht. Außerdem verdächtigten ihn 62 Papstkritiker in einer öffentlichen "Zurechtweisung", Irrlehren zu verbreiten. In seinem Schreiben "Amoris laetitia" von 2016 hatte der Papst Geistlichen mehr Freiheit im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen eingeräumt.

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