Zypries erwartet keine steigenden Ticketpreise
Zypries erwartet keine steigenden Ticketpreise - Wirtschaft in Berlin
"Mehrere große Player in Europa werden sich neu aufstellen, und es gibt nicht nur die Insolvenz von Air Berlin. Diese Entwicklung wird dem Wettbewerb nach meiner Einschätzung insgesamt aber nicht schaden", sagte die SPD-Politikerin. Flüge zu Billigtarifen sieht die Ministerin kritisch. Wenn das Flugticket zehn Euro koste, dann könne sie nicht glauben, dass das kostendeckend sei. "Wenn wir aber wollen, dass eine Gesellschaft gut aufgestellt ist, dass sie sich um die Umwelt kümmert, dass sie sich um die Arbeitsbedingungen der Menschen bemüht, dann muss die Wirtschaft ordentliche Preise nehmen können", sagte Zypries. "Ich kritisiere die Industrie, seit ich in diesem Ministerium arbeite, für ihre Geiz-ist-geil-Kampagne. Wir müssen akzeptieren, dass sich ordentliche Löhne und vernünftige Preise bedingen." Vor dem Hintergrund der Enthüllungen zu den Steueroasen durch die sogenannten Paradise Papers forderte Zypries größere Anstrengungen, um Schlupflöcher für Steuersünder zu schließen. "Steuerschlupflöcher schaden dem demokratischen System. Denn dieses Geld fehlt an anderer Stelle, etwa für die Sanierung unserer Schulen", so Zypries. Es sei bereits einiges geschehen mit verschärften Anzeigepflichten und auch im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft. Aber es reiche offensichtlich nicht aus. Die Paradise Papers würden international den Druck erhöhen. EU-Kommissar Moscovici habe eine schwarze Liste mit Steueroasen vorgeschlagen und Sanktionierungen gefordert. "Das finde ich richtig." Zypries kritisierte vermögende Menschen in Deutschland, die versuchten, ihr Geld im Ausland am Fiskus vorbei anzulegen. "Natürlich muss sich auch jeder Politiker oder Unternehmer fragen, ob er verantwortungsvoll handelt. Es gibt viele Menschen in diesem Land, die glauben, dass sich die Elite alles erlauben kann."
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