HIV-Pille Prep: Linke für Kostenübernahme durch Krankenkassen
HIV-Pille Prep: Linke für Kostenübernahme durch Krankenkassen - Politik in Berlin
Auch die FDP plädierte zumindest für eine teilweise Erstattung der Behandlung. "Unter Voraussetzung der Selbstbeteiligung ist eine Kostenbeteiligung der Krankenkassen durchaus möglich", sagte FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann. Dafür könne man auch eine Gesetzesänderung in Erwägung ziehen. Deutlicher reservierter äußerten sich Vertreter von SPD und Grünen zur Prep. "Prep ist nur eine von vielen möglichen Präventionsmaßnahmen", sagte die Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche der "Welt". Weitere Studien seien notwendig, um die Effektivität abzusichern. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kann sich eine Kostenerstattung von Prep auf keinen Fall vorstellen. "Kosten und Nutzen stehen in keinem Verhältnis zueinander", sagte Lauterbach der Zeitung. "Als Arzt bin ich skeptisch." Seit August 2016 ist die Prä-Expositions-Prophylaxe, kurz Prep genannt, in Deutschland zugelassen. Ärzte können Pillen per Privatrezept verordnen. Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür nicht. Laut mehrerer Studien verhindert die regelmäßige Einnahme der Pille eine Infektion mit HIV auch ohne zusätzlichen Schutz durch ein Kondom. Zuletzt fielen die Preise einer Monatsration Prep deutlich: Im März kostete eine Monatspackung noch 820 Euro, inzwischen je nach Anbieter nur noch zwischen 50 und 70 Euro.
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