Kofi Annan will nicht mit Trump auf Twitter streiten
Kofi Annan will nicht mit Trump auf Twitter streiten - Politik in Washington
Annan, der zwei Amtszeiten lang Generalsekretär der Vereinten Nationen von 1997 bis 2006 war, beklagt einen Sittenverfall in der Politik, den Trump durch sein ständiges twittern ausgelöst habe. "Ich finde es sehr verstörend, dass wir uns alle schon daran gewöhnt haben", sagte der 79-Jährige der Zeitung, "eine politische Führungspersönlichkeit muss ein Vorbild sein. Der US-Präsident allemal." Vor allem Politiker müssten begreifen, dass Wörter aufpeitschen und aufreizen könnten, dass sie Explosionen herbeiführen könnten. "Deshalb müssen Politiker in besonderem Maße auf ihre Wortwahl achten", sagte Annan weiter. "Wenn nun ein Präsident ständig tweetet und niemand so genau weiß, was er als nächstes schreiben könnte, wenn seine Tweets bisweilen sogar den Richtlinien seiner Regierung widersprechen - dann führt das zu großer Verwirrung", sagte Annan "Welt am Sonntag", "die Menschen, ebenso wie andere Regierungen, wissen nicht mehr, was sie glauben sollen. Sie wissen nicht mehr, wofür die US-Regierung heute steht." Annan, der am Donnerstag kommender Woche zum Auftakt der Münchener Sicherheitskonferenz eine Rede über die Bedrohung der Demokratie halten wird, kommt zu einer bitteren Einschätzung der Vereinigten Staaten. "Unter Trumps Führung verliert Amerika all die moralischen und rechtlichen Prinzipien, für die es so viele Jahre stand", sagte er der Zeitung.
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