Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg gegen kostenlosen Nahverkehr
Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg gegen kostenlosen Nahverkehr - Politik in Berlin
"Die Bundesregierung muss Begleitmaßnahmen einführen, zum Beispiel Fahrverbote in den Innenstädten oder höhere Parkgebühren. Letzteres könnte auch eine Antwort auf die Finanzierungsfrage sein." Kostenloser ÖPNV würde laut Henckel mit seinen deutlich steigenden Passagierzahlen hohe Investitionen in die Verkehrssysteme nötig machen, denn die seien bereits jetzt vielfach überlastet. "Klar ist: Der Vorschlag der Bundesregierung wird eine Kostenspirale in Gang setzen, dieses Projekt gibt es nicht zum Nulltarif", sagte Henckel. In der Hauptstadtregion käme der ÖPNV allein durch einen Anstieg der Passagierzahlen um rund zehn Prozent an seine Grenze. Henckel weiter: "Manche Verbindungen im VBB, zum Beispiel bei der Berliner U-Bahn oder schnellen Bahnverbindungen nach Brandenburg, sind schon jetzt am Limit, da ist einfach kein Platz mehr für weitere Fahrgäste. Kämen dennoch mehr hinzu, weil Gratisangebote neue Kundengruppen anlocken, müssen wir rasch ausbauen, vor allem die Knoten und Bahnhöfe, dann bräuchten wir mehr Züge und dichtere Takte." Beim VBB rechnet man laut Henckel konkret damit, dass ein kostenloser Nahverkehr rund 30 Prozent mehr an Kapazitäten erfordert. "Mehr Personal, Schienen und Fahrzeuge wird man nicht in wenigen Jahren herzaubern können. Ich fordere daher einen Masterplan, der festlegt, wie viel Verkehr wir in drei, fünf und zehn Jahren zusätzlich zur Verfügung stellen müssen. Berlin und Brandenburg sind wachsende Metropolen. Wenn wir mit dem Ist-Stand planen, wird das Projekt scheitern", warnte die VBB-Chefin.
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