Wohnungsbau in der Hauptstadt stagniert
Wohnungsbau in der Hauptstadt stagniert - Politik in Berlin
Als Gründe führte er an, dass es schwierig sei, Mitarbeiter für die Verwaltung zu gewinnen und viele Firmen bei den Aufträgen kaum noch hinterherkämen. Zudem würden die Flächen knapper. Müller kündigte an, dass man in Zukunft höher und dichter bauen müsse. "Dazu brauchen wir auch einen Mentalitätswandel bei den Bürgern. Wir haben 85 Prozent Mieter in Berlin, die am liebsten in Häusern in Traufhöhe wohnen. Sie müssen sich daran gewöhnen, dass sich in ihrer Nachbarschaft sichtbar etwas verändert", sagte der Regierende Bürgermeister. Müller bekräftige, dass es keine No-go-Areas in Berlin gebe. Er erläuterte: "No-go-Area heißt: Es gibt Bereiche, in die man sich zu keiner Tages- und Nachtzeit hineintraut, weil man um Leib und Leben fürchten muss. Das haben wir in Berlin nicht", sagte er. Wie in jeder anderen Millionenstadt gebe es aber Gegenden, in denen man sich zu später Stunde lieber ein Taxi nimmt, als alleine zu Fuß unterwegs zu sein. Zum offenbar antisemitisch motivierten Angriff auf einen Israeli in dieser Woche sagte Müller: "Ich muss mit Abscheu feststellen, dass antisemitisch motivierte Taten in Berlin zugenommen haben. Aber ich bin nicht bereit, es hinzunehmen." Zur Debatte um Hartz IV sagte Müller: "Seit den Hartz-IV-Reformen hat sich in der Bevölkerung ein Grundmisstrauen gegen die etablierte Politik entwickelt." Die Reformen seien zwar von einem SPD-Kanzler initiiert worden, die Grünen hätten sie jedoch mitbeschlossen und Union und FDP aus Überzeugung mitgetragen. "Das heißt, diese Parteien sind diesen Reformweg gemeinsam gegangen. Und ihnen schlägt - wie man an den Wahlergebnissen sieht - ein immer vehementeres Misstrauen entgegen", sagte Müller der "Welt".
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