Deutscher Top-Agent beurteilt IS weiter als gefährlich
Deutscher Top-Agent beurteilt IS weiter als gefährlich - Politik in Berlin
Das "Bedrohungspotenzial" in bestimmten Drittstaaten bleibe hoch. "Auch touristische Ziele sind weiterhin durchaus attraktiv", sagte Conrad, der als hochrangiger Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) für seine Tätigkeit in Brüssel beurlaubt wurde und bei der Befreiung des israelischen Soldaten Gilad Schalit im Jahr 2011 eine zentrale Rolle spielte. INTCEN gehört zum diplomatischen Dienst der EU, der unter Leitung der Hohen Beauftragten Federica Mogherini steht (Europäischer Auswärtiger Dienst - EAD). Nach Ansicht von Conrad ist der IS auch weiterhin eine Bedrohung: "Das Risiko des sogenannten Islamischen Staats ist nur dahingehend gebannt, dass es keinen Pseudoterritorialstaat mehr gibt. Der so genannte Islamische Staat ist zerfleddert in kleinere Netzwerke, die derzeit noch vor allem in Westirak und Ostsyrien existieren und auch aktiv sind." Einige dieser Netzwerke könnten sich wieder neu bilden und weiterziehen, möglicherweise auch nach Europa, sagte der EU-nachrichtenchef. Conrad verwies darauf, dass neue Risiken im Cyberraum und "Destabilisierungstendenzen" in Europas Nachbarschaft "die größte Herausforderung für die Sicherheit Europas" seien. "Da kann einem schon das ein oder andere graue Haar wachsen", so Conrad. Der Mangel an Wohlstand und Existenznöte direkt vor der europäischen Haustür stellten ein großes Problem dar: "Ein solches Umfeld kann Terrorismus hervorbringen, auch in Europa."
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