Nord-Länder dringen auf Bildungsreformen
Nord-Länder dringen auf Bildungsreformen - Politik in Berlin
Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) macht den Wettbewerb der Schulsysteme maßgeblich für eine Inflation guter Noten verantwortlich. "Im Moment ist unser Bildungsföderalismus so ausgestaltet, dass es sich lohnt, möglichst gute Noten zu geben und nicht möglichst gute Leistungen zu erbringen", sagte der CDU-Politiker. Wenn man die Studienplatzvergabe an gute Noten knüpfe, habe jedes Land ein Interesse daran, dass der Notendurchschnitt seiner Schüler besonders gut sei. "Ob die Leistung besonders gut ist, spielt eine geringere Rolle." Günther plädierte für einheitliche Standards. Einheitliche Strukturen seien hingegen schwieriger umzusetzen. "Länder, deren Schüler und Bildungssysteme vergleichsweise gut abschneiden, werden niemals ihre Hand dafür heben, wenn man sich auf ein System verständigt, das aus deren Sicht schlechter ist. Besser wäre also der Weg, gemeinsame Standards für etwa Abschlussprüfungen festzulegen. Auf diesen Weg sollte man sich machen." Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) rief den Bundesrat auf, der weitgehenden Abschaffung des Kooperationsverbotes zuzustimmen. "Jetzt müssen wir endlich handeln. Ich meine, dass die Lockerung des Kooperationsverbots dringend kommend muss", sagte die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und frühere Bundesfamilienministerin.
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