Bericht: Deutschland verfehlt EU-Grenzwerte beim Ammoniak-Ausstoß
Bericht: Deutschland verfehlt EU-Grenzwerte beim Ammoniak-Ausstoß - Politik in Berlin
Die Europäische Umweltagentur wertet laut Kommission derzeit die 2016er-Werte genauer aus. Fest steht aber bereits, dass Deutschland neben vier anderen EU-Staaten erneut zu viel Ammoniak ausgestoßen hat. Gelingt es nicht, die Emissionen zu senken, könnte der Bundesrepublik ein Vertragsverletzungsverfahren drohen. Auf Nachfrage bei der Kommission hieß es dazu laut Zeitung nur: "Wir spekulieren nicht." Nach Angaben Bundesregierung stammt das Ammoniak zu etwa 95 Prozent aus der Landwirtschaft. Es gelangt über die Stallluft oder über Gülle und Gärreste in die Umwelt und gefährdet hier Ökosysteme. Der Bundestag hatte kürzlich eine Verordnung erlassen, die eine Senkung von 29 Prozent im Vergleich zum Wert von 2005 vorschreibt, nach jetzigem Stand also auf unter 444.000 Tonnen. Der FDP-Abgeordnete Karlheinz Busen sagte: "Die Vorgaben werden viele ehrbare Landwirte ruinieren." Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) sprach unterdessen von einer "großen, aber auch notwendigen Aufgabe". Die Bundesregierung müsse zügig Gegenmaßnahmen umsetzen. "Am Ende zeigt uns auch dieses Problem, dass wir nicht darum herum komme werden, uns die Frage zu stellen, in welchem Umfang Tierhaltung in Deutschland möglich ist, ohne die Umwelt über Gebühr zu belasten", sagte der Bundesvorsitzende der Grünen. Udo Hemmerling, Vize-Generalsekretär des Bauernverbandes, warnte: "Es muss vermieden werden, dass die vorgesehenen Reduktionsziele den Strukturwandel in der Landwirtschaft beschleunigen und zur Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland führen."
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