Regierung bleibt gegenüber Colonia-Dignidad-Opfern hart
Regierung bleibt gegenüber Colonia-Dignidad-Opfern hart - Politik in Berlin
Das zuständige Auswärtige Amt (AA) begründete dies mit der Behauptung: "Viele Opfer der Colonia Dignidad legen ohnehin keinen Wert auf Geldleistungen." Der menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Michael Brand, nannte das Konzept ein "zynisches Bürokratenpapier"; der Linke Jan Korte forderte die Regierung auf, schnellstmöglich "konkrete Summen" für den Haushalt 2019 einzustellen. Vor zwei Jahren hatte sich Frank-Walter Steinmeier (SPD), damals Außenminister, zur Verantwortung Deutschlands im Umgang mit den Verbrechen der Sekte bekannt. Angesichts der Kritik stellt das AA einen Hilfsfonds für gesundheitliche Probleme der Opfer in Aussicht. In der Entschädigungsfrage aber bleibt das Außenressort hart: Zum einen sei es schwierig, Opfer von Tätern abzugrenzen. Zum anderen will man keinen Präzedenzfall schaffen. In Namibia etwa fordern die Volksgruppen der Herero und Nama Entschädigungen für den einst von deutschen Kolonialherren an ihren Vorfahren verübten Massenmord.
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