Ex-Boxweltmeister Urkal kritisiert Anfeindungen gegen Özil
Ex-Boxweltmeister Urkal kritisiert Anfeindungen gegen Özil - Politik in Berlin
Wenn er für Deutschland gut gespielt habe, habe man ihm zu Füßen gelegen. "Jetzt wird er von den gleichen Leuten mit Füßen getreten. Das ist eine Unverschämtheit." Trotzdem hat Urkal nur wenig Verständnis für den Rücktritt. "Besser hätte ich es gefunden, wenn er gekämpft, sich durchgeboxt hätte, in dem Sinne: Euch Kritikern werde ich es zeigen." Einfach hinzuschmeißen sei natürlich der einfachere Weg. "Andererseits verdient er so viele Millionen, warum soll er sich diese Schande, diese Schmach hierzulande noch antun?", fragt Urkal. Der ehemalige Boxer hätte auch ein Foto mit Erdogan gemacht, wenn er gebeten worden wäre: "Schon wegen meiner Familie, so nach dem Motto: Schaut, ich habe ein Foto mit dem Präsidenten als Erinnerung. Meine Eltern hätten damit kein Problem gehabt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Mesut auch so gedacht hat." Urkal hatte 1992 die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten und für die deutsche Nationalmannschaft geboxt. "Ich habe sehr oft geweint - vor und nach dem Training. Weil ich der einzige Türke unter deutschen Boxern war und ich mich mit keinem verstanden habe. Wir waren wie Feuer und Wasser." Im Trainingslager der Nationalmannschaft habe er sich immer wie im Knast gefühlt, weil er immer allein in einem Zimmer gewesen sei. "Keiner wollte mit mir aufs Zimmer gehen", so Urkal.
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