Röttgen kritisiert Syrien-Politik von Bundesregierung und EU
Röttgen kritisiert Syrien-Politik von Bundesregierung und EU - Politik in Berlin
"Wir erleben einen politischen und moralischen Tiefpunkt, ausgelöst durch das Nichtvorhandensein einer europäischen Politik im Mittleren Osten", sagte Röttgen weiter. "Die EU und ihre großen Mitgliedsstaaten Deutschland, Frankreich und Italien haben noch keine einzige Konsequenz aus ihrem Scheitern gezogen", kritisierte der CDU-Politiker. "Wir haben zwar eine große Zahl an Flüchtlingen aufgenommen, aber an den Umständen vor Ort haben wir nichts geändert, und wir schaffen auch keine Strukturen, um das künftig zu tun", so Röttgen. "Europa hat in Syrien auf ganzer Linie versagt." Bei einer militärischen Offensive des Assad-Regimes in Idlib erwartet Röttgen eine menschliche Tragödie ungeahnten Ausmaßes. "In Idlib droht die größte humanitäre Katastrophe des gesamten Syrien-Krieges", sagte der CDU-Politiker. "Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das syrische Regime, Russland und Iran ausgesprochen brutal und ohne jegliche Rücksicht auf Zivilisten bei der Rückeroberung der Gebiete vorgegangen sind. Dass das bei der letzten Hochburg der Rebellen anders sein wird, ist nicht zu erwarten", so Röttgen. "Wenn das syrische Regime, Russland und Iran nach dem gleichen Muster vorgehen wie bei der Rückeroberung von Aleppo und Ost-Ghuta, wo gezielt Zivilisten angegriffen worden sind, wird es noch viel schlimmer als damals", sagte Röttgen. "Ich mag mir nicht ausmalen, welche Dramen sich dort abspielen werden."
Schreibe einen Kommentar