Streit um „Digitalpakt“ geht weiter
Streit um „Digitalpakt“ geht weiter - Politik in Berlin
Wichtigstes Ziel bleibe "die Abschaffung des strikten Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern in der Bildungspolitik". Nur mit den Grundgesetzänderungen würden auch "die dringend nötigen Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und den öffentlichen Personennahverkehr möglich". Nahles erinnerte daran, dass alle diese Vorhaben auch im Koalitionsvertrag verabredet worden seien. An dessen Entstehen waren auch zahlreiche Ministerpräsidenten beteiligt. Trotzdem machte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dem Bund schwere Vorwürfe. "Der Bund dilettiert seit 2016 mit dem Digitalpakt und hat bislang keine verfassungskonforme Lösung auf den Tisch gelegt", sagte Laschet dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben). Dies sei der Grund für das "Nein" Nordrhein-Westfalens und anderer Länder zum Vorschlag des Bundes in der aktuellen Form. Laschet wirft der großen Koalition vor, die im Grundgesetz vorgeschriebene Arbeitsteilung zwischen Bund und Ländern aushebeln zu wollen. "Seit Oktober 2016 könnte der Bund den Schulen das Geld geben, aber er verweigert sich und unternimmt stattdessen den komplizierten Versuch, mit dem Pakt gleichzeitig das Verfassungsgefüge der Bundesrepublik zu verändern", sagte der CDU-Politiker. "Der Einfluss des Bundes auf die Bildungspolitik der Länder soll für immer festgelegt werden. Das ist unangemessen und der völlig falsche Weg", betonte Laschet. "Der Bund ist zuständig für Außenpolitik und Verteidigung, die Länder für Bildung. So war es, so bleibt es. Wir können historische Errungenschaften der Väter und Mütter des Grundgesetzes nicht so einfach aufs Spiel setzen."
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