Amokfahrt in Bottrop: Spekulationen um Hintergrund
Amokfahrt in Bottrop: Spekulationen um Hintergrund - Gemischtes in Bottrop
Der Forscher, der Gutachter für die Stadt München zur Bluttat von Attentäter David S. im Juli 2016 war, nennt solche Täter "einsame Wölfe". Vieler solcher Einzeltäter hätten Diagnosen wie Schizophrenie, Autismus oder Narzissmus. Hartleb warnt allerdings davor, Motive solcher Fälle allein im persönlichen Bereich zu suchen. "Das führt zu einer Entpolitisierung", so der Forscher. Ein "verharmlosender Effekt" im Zusammenhang mit den psychischen Erkrankungen der Täter sei "leider oftmals der Fall, wie das Attentat von David S. in München gezeigt hat". Hartleb kritisierte die Einordnung der Bluttat von Bottrop und Essen durch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) als sogenannte Amokfahrt. "Bottrop war ein Terroranschlag", konstatierte Hartleb. "Horst Seehofer irrt, wenn er von einer Amokfahrt spricht. Eine Amoktat ist unpolitisch, von der Opferwahl willkürlich und grundsätzlich spontan", so der Rechtsextremismus-Experte. Im Fall Bottrop sei das an der politischen Motivation des Täters, der gezielten Opferauswahl und der Umsetzung an mehreren Orten deutlich sichtbar. "Ich würde zudem ausschließen, dass der Vorfall eine spontane Tat war", so Hartleb.
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