Jüdische Intellektuelle kritisieren „Bank für Sozialwirtschaft“
Jüdische Intellektuelle kritisieren „Bank für Sozialwirtschaft“ - Politik in Berlin
2016 hatte die Bank das Konto der Organisation gekündigt. Begründung: Die Organisation unterstütze die BDS-Bewegung, die sich für einen Boykott israelischer Waren einsetzt. 2017 revidierte die Bank ihre Entscheidung und wurde daraufhin vom Simon-Wiesenthal-Center (SWC) in Los Angeles als antisemitisch bezeichnet. Die Bank reagierte und beauftragte die Berliner Historikerin und Antisemitismus-Forscherin Juliane Wetzel zu prüfen, ob die "Jüdische Stimme" antisemitisch sei. Dass Deutsche "ein Urteil fällen, ob eine Gruppe von Juden und Israelis, darunter viele Nachkommen von Holocaust-Überlebenden, antisemitisch sei" halten sie für "lächerlich und schamlos", schreiben jetzt die Unterzeichner des Aufrufs. Zu ihnen gehören gehören der US-Linguist Noam Chomsky, die Philosophin Judith Butler, die in Jerusalem lehrenden Soziologin Eva Illouz, der Publitzist Micha Brumlik und der israelische Historiker Moshe Zimmermann. Die Unterzeichner kritisieren nicht nur die "Bank für Sozialwirtschaft" sondern auch Einschüchterungsversuche der israelischen Regierung. "Zivilgesellschaftliche Organisationen in Israel und weltweit, die sich für die Menschenrechte der Palästinenser einsetzen, werden von israelischen Offiziellen in zynischer Weise als Feinde des Staates, Verräter und zunehmend als Antisemiten abgestempelt", heißt es in dem Aufruf. Und: "Wir rufen die deutsche Zivilgesellschaft dazu auf, Antisemitismus unnachgiebig zu bekämpfen und dabei klar zu unterscheiden zwischen Kritik am Staat Israel, so hart sie auch ausfallen mag, und Antisemitismus."
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