DJV-Chef kritisiert „schwarze Liste“ von AfD-Fraktionsvize
DJV-Chef kritisiert „schwarze Liste“ von AfD-Fraktionsvize - Politik in Berlin
Überall befürchtet, dass die Empfehlungen geeignet seien, "eine nicht nur ablehnende, sondern auch gewaltbereite Stimmung gegen Journalisten zu schüren". Wenn bewusst Namen von angeblichen "Zersetzungsagenten" gesammelt würden, "besteht die Gefahr, dass es nicht bei der bloßen Erfassung und Informationsverweigerung bleibt", sagte der DJV-Chef. Wer gedacht habe, "die AfD würde angesichts der Einordnung als Prüffall durch den Verfassungsschutz jetzt zurückhaltender auftreten, wird aus Sachsen derzeit eines Besseren belehrt", so Überall weiter. Zum Schreiben Chrupallas sagte er: "Dass der AfD-Bundesverband dazu bisher schweigt, ist bezeichnend - dort scheint man Sympathie für das Vorgehen der sächsischen Parteifreunde zu haben." Die Kollegen aus den Medienhäusern sollten sich davon aber nicht irritieren lassen. Grundsätzlich sei es zwar nachvollziehbar, wenn Parteien in Wahlkampfzeiten ihre Mitglieder zur Geschlossenheit aufriefen und vor unbedachten Äußerungen in der Öffentlichkeit warnten. "Dass Journalistinnen und Journalisten aber als Feindbilder gebrandmarkt werden, ist aus meiner Sicht ein bewusster Angriff auf die Pressefreiheit", so Überall.
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