Paul Collier fordert höhere Besteuerung von Immobilienbesitzern
Paul Collier fordert höhere Besteuerung von Immobilienbesitzern - Politik in Berlin
"Noch mehr tun das die Hochqualifizierten, die ein großes Gehalt haben, aber Single sind und daher vergleichsweise geringe Lebenshaltungskosten haben. Sie schöpfen unserer Berechnung nach sogar die Hälfte der Agglomerationsgewinne ab. Dazu aber haben sie kein ethisches Recht", sagte Collier. Seine Vorschläge seien keineswegs marxistisch, verteidigte sich der Ökonom gegen den Vorwurf, das Konzept klinge nach Labour-Chef Jeremy Corbyn. "Die Idee, dass Corbyn die nächste Wahl gewinnen könnte, ist für mich ein Grauen. Er ist ein Leninist. Und sein enger Vertrauter John McDonnell will gleich den Kapitalismus abschaffen", sagte er. Beide Parteien in Großbritannien seien derzeit von extremen Flügeln beherrscht. "Das muss aufgebrochen werden." Beim Thema Migration warnte Collier vor "pseudomoralischen Fensterreden" von Politikern. "Einwanderung braucht demokratische Unterstützung", sagte er. "Dazu muss ein Land seine ethischen Pflichten erfüllen, aber nicht indem es die Menschen nach Europa holt, weil dort angeblich alles Heil liegt. Dieses Narrativ tut auch Afrika schrecklichen Schaden an." Er wiederholte auch seine Kritik an der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin: "Vier Jahre lang saß Angela Merkel auf ihren Händen und entschied dann in zwei Minuten `Oh je, Flüchtlinge an den Grenzen, das gibt kein gutes Bild ab`. Das war keine Strategie für die Zukunft."
Schreibe einen Kommentar