Bundesländer mehrheitlich für Pflicht-Tierwohllabel

Bundesländer mehrheitlich für Pflicht-Tierwohllabel - bei Kurznachrichten Plus

Bundesländer mehrheitlich für Pflicht-Tierwohllabel - Politik in Berlin

Die Bundesländer lehnen die Pläne der Bundesregierung für ein freiwilliges Tierwohllabel mehrheitlich ab. In der Bundesratssitzung am heutigen Freitag werde aller Voraussicht nach ein Vorschlag angenommen, der deutlich über das Vorhaben der Regierung hinausgehe, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Dafür hätten die Länder im vorangegangenen Agrarausschuss votiert.

Der Antrag sehe nicht nur eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsbedingungen vor. Diese solle sich zudem an der Kennzeichnung von Eiern orientieren, berichtet die Zeitung. Vier Ziffern zeigen hier an, wie das Huhn lebt: ob im Käfig, in Boden- oder Freilandhaltung oder in einem Bio-Betrieb. Zudem forderten die Länder in dem Antrag die Kennzeichnung der Herkunft des Fleisches, berichtet die Zeitung weiter. Ursprünglich hatte Niedersachsen den Antrag für eine Pflichtkennzeichnung eingebracht. Rheinland-Pfalz und Hessen hätten diesen aber deutlich verschärft. Für diese Variante eines verpflichtenden Labels votierten elf Länder, Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen stimmten dagegen. Die Bundesregierung will ein freiwilliges Label zunächst nur für Schweinefleisch einführen. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) will zudem für eine EU-weite Regelung werben, die später in einem europäischen Pflichtlabel münden soll. Die CDU-Politikerin will das Thema im Jahr 2020 - dann übernimmt Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft - vorantreiben. Die Bundesländer fordern, dieses Vorhaben umgehend anzugehen. Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Christian Meyer, forderte die Landesregierung in Hannover auf, in der Schlussabstimmung im Bundesrat für die schärferen Label-Pläne zu stimmen. Es sei wichtig, dass sich die Bundesländer gegen das "Wischi-Waschi-Label" der Bundesregierung stellten, sagte Meyer der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

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