Versicherer gehen in Anlagepolitik auf Nummer sicher

Versicherer gehen in Anlagepolitik auf Nummer sicher - bei Kurznachrichten Plus

Versicherer gehen in Anlagepolitik auf Nummer sicher - Wirtschaft in Frankfurt/Main

Für die meisten großen Versicherer geht es 2019 vor allem darum, ihr Portfolio vor einem möglichen Abschwung abzusichern. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Studie des Vermögensverwalters Blackrock. Demnach will die Mehrheit der Versicherer beim Risiko nicht mehr zulegen – und wird bei der Auswahl der Geldanlage deutlich selektiver.

"Mit Blick auf eine erwartete konjunkturelle Abkühlung machen die Versicherer ihre Portfolios wetterfest", sagte Patrick Liedtke, der bei Blackrock das europäische Versicherungsgeschäft leitet, der Zeitung. Noch im vergangenen Jahr war der Risikoappetit der führenden Versicherungsunternehmen auf der Suche nach Rendite groß gewesen und die Bereitschaft zu mehr Risiko klar vorhanden. Doch ein Jahr später hat die Stimmung deutlich gedreht. Die Studie hat Gewicht. Über 360 Spitzenmanager in rund 22 Ländern, die rund 16 Milliarden Dollar verwalten, hat Blackrock mithilfe der Economist-Intelligence-Unit des britischen Wirtschaftsmagazins "Economist" befragt. Vor allem das schwache Wirtschaftswachstum und die Angst vor zu hohen Bewertungen bringen die Versicherer dazu, ihre Portfolios zu durchforsten. Während 2018 laut der Blackrock-Umfrage noch rund jeder zweite Versicherer ein höheres Risiko eingehen wollte, sind es 2019 weltweit nur noch 28 Prozent. 15 Prozent wollen das Risiko sogar reduzieren. Insbesondere in Europa ist die Vorsicht ausgeprägt. So wollen auf dem Kontinent sogar nur 22 Prozent der Befragten höhere Risiken eingehen, deutlich weniger als im globalen Durchschnitt. Das Dilemma für die Branche ist, dass sich mit althergebrachten Zinspapieren kaum mehr ordentliche Renditen erzielen lassen. Die Versicherer sind deshalb weiter bereit, auf Spezialfeldern, von denen sie sich ungewöhnlich hohe Profite versprechen, aufzustocken. "Die Anlagestrategien werden zunehmend anspruchsvoller, zukünftig trennt sich hier die Spreu vom Weizen", so Liedtke. Das gelte vor allem dann, wenn alternative Anlagen wie Private Equity ins Spiel kämen. Auch Infrastrukturinvestitionen ziehen die Versicherer noch immer an. So flossen zuletzt ebenfalls deutlich mehr Mittel der deutschen Erstversicherer in diesen Bereich, wie aus Zahlen des GDV hervorgeht, über die das "Handelsblatt" berichtet. Das Anlagevolumen stieg demnach um rund 30 Prozent auf 32 Milliarden Euro.

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