Uffizien-Direktor wollte in Wien nicht „Eisbrecher“ sein

Uffizien-Direktor wollte in Wien nicht „Eisbrecher“ sein - bei Kurznachrichten Plus

Uffizien-Direktor wollte in Wien nicht „Eisbrecher“ sein - Kultur-Medien in Florenz

Der Direktor der Uffizien in Florenz, Eike Schmidt, hat die kurzfristige Absage seines Wechsels ans Kunsthistorische Museum in Wien mit den festgefügten Strukturen in dem österreichischen Haus begründet. "Das wäre eine Art Eisbrecher-Aufgabe gewesen", sagte Schmidt der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Wien sei in "sehr guten, vor allem auch sehr festen Händen - nicht nur mit einer Generaldirektorin, die das Haus seit elf Jahren führt, sondern auch mit einem gleichberechtigten kaufmännischen Direktor, was der administrativen Konstruktion weitere Stabilität verleiht", so der Uffizien-Direktor weiter.

Es sei "sicherlich erhofft" gewesen, dass er "ein wenig Unruhe hineinbringen könnte". Schmidt sollte die Leitung des bedeutendsten österreichischen Museums eigentlich am 1. November übernehmen, hatte aber vor einem Monat einen Rückzieher gemacht und stattdessen seinen Vertrag in Florenz verlängert. "Wenn ich die Uffizien im hohen Wellengang einfach alleine gelassen hätte, dann wäre das nicht verantwortlich gewesen", sagte Schmidt der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dann müsse man die Konsequenz ziehen und "die gesellschaftliche Aufgabe einer etwaigen persönlichen Karriere vorziehen", so der Kunsthistoriker weiter. Der italienische Regierungswechsel im September mache es nun möglich, die begonnen Reformen fortzusetzen. Der gebürtige Freiburger zählte zu den 20 Museumsdirektoren, die der damalige Kulturminister Dario Franceschini nach einer europaweiten Ausschreibung 2015 neu berufen hatte, darunter sieben Ausländer. Zuletzt herrschte Unklarheit über eine mögliche Verlängerung der Verträge, auch plante die Vorgängerregierung eine Zentralisierung der Kulturverwaltung. Mit dem Regierungseintritt des Partito Democratico Anfang September kehrte Franceschini in sein Amt zurück.

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