Unicef relativiert fragwürdige Kinderarbeitsstudien
Unicef relativiert fragwürdige Kinderarbeitsstudien - Wirtschaft in New York
Beteiligt waren die Regierungen der vier Bundesstaaten Andhra Pradesh, Telengana, Tamil Nadu und Karnataka, aus denen auch deutsche Natursteinimporteure ihr Material beziehen. In den Berichten hieß es, die Prozesse in den untersuchten Granitregionen seien "komplett mechanisiert". Es gebe "keinen Raum für händische Arbeit" - "vor allem nicht für Kinderarbeit". Die Formulierung in dem betreffenden Absatz sei "unglücklich", sagte nun eine Sprecherin der Unicef-Zentrale in New York dem "Spiegel" und der indischen Zeitschrift "Caravan", die für die Recherche kooperiert hatten. Denn sie könne so interpretiert werden, "dass Kinder im Granitbergbau und damit verbundenen Aktivitäten keinem Risiko ausgesetzt sind". Die örtliche Unicef-Studienleiterin räumte ein, dass der Bericht in seinen Schlussfolgerungen "absolut" sei. Sie schloss nicht aus, dass Kinder in der Mine kleine Jobs verrichten könnten und "zum Beispiel Tee bringen". Bei den Recherchen in den genannten Gebieten fanden die Feldforscher minderjährige Jugendliche, die laut indischem Gesetz nicht in gefährlichen Prozessen arbeiten dürfen. Kinderarbeit im Granitsektor sei "nicht komplett verschwunden", erklärte der Direktor der Organisation Glocal Research, Davuluri Venkateswarlu. Im Jahr 2017 hatte seine Organisation für das India Committee of the Netherlands (ICN) - inzwischen umbenannt in Advocating Rights in South Asia (Arisa) - Minderjährige in 7 von 22 untersuchten Steinbrüchen gefunden.
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