Ex-Opel-Chef hält Kampf gegen Tempolimit für aussichtslos
Ex-Opel-Chef hält Kampf gegen Tempolimit für aussichtslos - Wirtschaft in Los Angeles
Der heute in den USA lebende Manager sieht Parallelen zum späten Umschwenken der deutschen Industrie auf Elektroautos. "Man kann Veränderung als Bedrohung begreifen und in die Defensive gehen wie bei der Elektromobilität und dem Tempolimit oder man kann sie als Chance sehen und Lösungen entwickeln", sagte Neumann. Doch auch er hält sich nicht immer an die Richtgeschwindigkeit: "Ich bin kein Heiliger, ich besitze einen Porsche und fahre gerne schnell", so der ehemalige Opel-Chef. Aber er erlebe in den USA auch, "dass das Autofahren mit Tempolimit entspannter ist. Es ist eine Entlastung, wenn man im Verkehr mitschwimmen kann", sagte Neumann. Er bestritt aber nicht, dass er in seinen früheren Funktionen gegen die Beschränkung war. "Ich hätte früher auch argumentiert, dass es eine Frage der persönlichen Freiheit ist, dass es in Deutschland kein allgemeines Tempolimit gibt", so der frühere Continental-Chef weiter. "Wahrscheinlich hätte ich auch noch betont, dass auf der Autobahn die Leistungsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie demonstriert wird", so Neumann. Inzwischen sei er aber überzeugt, dass kein Weg an der Beschränkung vorbeiführe. "Politisch wird das Tempolimit ohnehin kommen und durch die Elektromobilität werden immer weniger Menschen sehr schnell fahren, weil das die Reichweite deutlich reduziert", so der ehemalige Opel-Chef weiter. Auch für das autonome Fahren brauche man "ganz andere Lösungen: Die Probleme für selbstfahrende Autos werden größer, je höher die potenziellen Geschwindigkeitsdifferenzen sind", sagte Neumann der "Welt". Er halte ein allgemeines Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde für sinnvoll. Dies zeigten "zumindest die Erfahrungen aus den Nachbarländern". "Eventuell könnte man darüber nachdenken, die Beschränkung nachts etwas zu lockern", so der Manager.
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