Violinist Hadelich zählt nicht auf die Politik
Violinist Hadelich zählt nicht auf die Politik - Kultur-Medien in New York
Die erste Woche Zwangspause habe er noch ganz schön gefunden, "aber dann fehlte mir das Zusammenspielen und Zusammensein immer mehr". Internet-Videos machten "zwar Spaß", doch jeder "Klassikmusiker und -hörer weiß auch, dass das Live-Erlebnis noch mal völlig anders ist", so der Violinist weiter. Es gebe auch Musiker, die eine regelrechte Depression bekommen. "Wir reden zwar von `Social Distancing`, doch eigentlich sollten wir uns noch näher sein als sonst. Und nur physisch Distanz halten", sagte Hadelich. Aus seiner Pandemie-geplagten Wahlheimat New York ist der Musiker derzeit ins Umland, in den US-Bundesstaat Connecticut, ausgewichen, erlebt die Krise in den USA weiter hautnah: "Der Shutdown zwingt das Land zum Stillstand. In Amerika ist es nicht üblich, dass den Leuten dann noch ein Gehalt gezahlt wird, es gibt daher rasch Millionen Arbeits- und selbst Obdachlose. Und politisches Theater gibt es hier sehr oft. In Deutschland ist es mehr so, dass etwas verordnet wird - von oben." In den USA setze man auf eigene Verantwortung - was dem Selbstbild der Nation entspreche. "Doch das Problem ist: In solch großen Krisen funktioniert das nicht mehr, man braucht Richtlinien. Und einen Plan", sagte Hadelich dem "Mannheimer Morgen"
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