Virologe Streeck sieht Schulöffnungen entspannt
Virologe Streeck sieht Schulöffnungen entspannt - Wirtschaft in Bonn
Ein besonderes Covid-19-Infektionsrisiko für Lehrer sei nicht anzunehmen. "Wir wissen nicht genau, ob Kinder so ansteckend sind wie Erwachsene oder weniger", so der Virologe. Eindeutiger sei aber inzwischen, dass es keine Hinweise gebe, dass sie ansteckender seien als diese. Die ursprüngliche Annahme einer besonderen Beteiligung von Kindern an der Verbreitung des Virus sei nicht haltbar. "Von daher sind Lehrer keinem höheren Risiko ausgesetzt als jede andere Berufsgruppe, die bei ihrer Arbeit in vergleichbarer Weise wie zum Beispiel Krankenschwestern oder Verkäufer mit vielen Menschen in Kontakt kommt", sagte Streeck. In diesen Sektoren sei auch keine systematische Befreiung aufgrund von Alter oder Vorerkrankung vorgesehen. Es spreche auch nichts gegen eine Plexiglas-Abschirmung des Lehrertisches, wie es an anderen Arbeitsorten mit Publikumsverkehr ebenfalls üblich sei, falls man sich davon einen zusätzlichen Schutz verspreche. Auch insgesamt sei keine erneute Verschärfung der Pandemie durch die Öffnung von Schulen zu erwarten, sagte Streeck. "Der pragmatische Blick ins Ausland zeigt, dass auch in Ländern, wo die Schulen nie geschlossen waren oder bereits vor vielen Wochen wieder geöffnet wurden, sich dort daraus keine problematische Entwicklung ergeben hat", sagte der Corona-Forscher. Komme es im Jahresverlauf an deutschen Schulen zu Ausbrüchen, sei die betroffene Einrichtung zu schließen - keineswegs aber alle, solange das gesamtgesellschaftliche Infektionsgeschehen unproblematisch sei.
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